Wie versprochen, jetzt ein paar Gedanken zum Holocaust-Mahnmal.
Irgendwie überzeugt mich das Mahnmal nicht. Ja, wenn man durchläuft schafft es ein Gefühl von Enge und Bedrückung, aber das kann ja nicht alles sein.
Ich finde es nichtssagend, überdimensioniert deplaziert und eigentlich überflüssig.
An dem jetzigen Ort ist nichts historisch wichtiges passiert, der Völkermord an den Juden, den Sinti und Roma, anderen fahrenden Völkern, den Homosexuellen, Behinderten und politisch anders denkenden wurde nicht hier geplant oder durchgeführt. Es gibt dort andere bedeutsamere Plätze, wie das Haus der „Wannsee-Konferenz“, die ehemalige Reichskanzlei oder die Konzentrationslager in ganz Deutschland und Europa.
Ich habe Angst, dass Menschen nach Berlin kommen und wieder gehen mit dem festen Glauben sie hätten den „Holocaust“ gesehen.
Was mich auch stört, ist dass dieses Mahnmal nur den Juden gewidmet ist. Nicht das wir uns falsch verstehen, sie waren die beweitem größte Opfergruppe, jedoch nicht die einzige. Ich habe oben einige genannt, die teilweise viel früher unter diesem Unrechtsstaat leiden mussten.
Ich finde es gibt bessere Arten der Erinnerung, hier sei zum Beispiel die neugestaltete Gedenkstätte in Neuengamme oder die Aktion der Stolpersteine erwähnt. Sehr heäufig sind es ja die kleinen Dinge die uns zum nachdenken anregen und nicht die großen „Kranzabwurfstellen“.
In diesem Sinne!
Eike
Das Holocaust Mahnmal finde ich persönlich auch absolut überdimensioniert und nimmt auch zu markant das Stadtbild ein.
Aber es war eigentlich auch klar, dass andere, ebenfalls verfolgte, Bevölkerungsgruppen wieder mal leer ausgehen würden. Wie wäre mal eine 200 m lange Mahn-Rollstuhlrampe über das Brandenburger Tor hinweg, als Gedenken für die in der NS-Zeit ermordeten Behinderten Menschen? Mag geschmacklos klingen, ist für mich aber ähnlich übertrieben, wie diese einfallslose (und optisch wenig ansprechende) Anhäufung von Steinklötzen.