Service-Wüste Deutschland

Ja, jetzt will auch ich mich in die Riege derer einreihen, die den Kunden-Service in Deutschland für unterentwickelt halten. Und das kam so:

Zu Weihnachten habe ich unter anderem einen Gutschein für einen Drucker bekommen. So ging ich also gegen 19 Uhr 15 zu MediMax in Bergedorf. Dort angekommen ging es sofort in die Drucker-Abteilung.

Ich hatte schon eine grobe Vorstellung was es denn sein sollte – geringe Patronen-Kosten und CDs sollte das gute Stück bedrucken können.

Also schlenderten wir durch die Drucker-Abteilung, schauten uns die Geräte an und unterhielten uns auch über Vorzüge und Nachteile von diesem oder jenem Modell und stellten uns gegenseitig so manche Frage.

Um uns herum sammelten sich 3 „Verkäufer“.

Nummer 1 lief immer im Kreis um die Regale, aber gerade so, dass er nicht unsere Reichweite kommen konnte.

Der 2te war ganz doll damit beschäftigt Ware von der Palette ins Regal bzw. die Grabbelbox zu packen und der dritte lehnte sowas von lässig an seinem PC-Terminal (Ellenbogen vor dem Bildschirm, Rücken beinahe parallel zum Boden und die Beine im 90°-Winkel dazu, ein umgekehrtes L).

Tja, so vergingen 15 Minuten und so richtig was finden wollten wir dann auch nicht, also fingen wir an uns etwas lauter zu Fragen, ob die hier nichts verkaufen wollen.

Doch es half nichts!

Zu dem Zeitpunkt waren dann auch schon beinahe mehr „Verkäufer“ im Laden, als Kunden und wir beschlossen unverrichteter Dinge zu gehen, jedoch nicht ohne noch einen kleinen Abstecher zu den Trockenrasierern zu machen – Nur mal gucken 😉

Und dort wurde der Unwille etwas zu verkaufen sogar noch getoppt!

Ich musste mich zunächst an 2 „Verkäufern“ regelrecht vorbeidrücken um an das entsprechende Regal zu gelangen. Dort stand ich dann erstmal wie der Ochs vor Tor – hab ja keine Ahnung von Trockenrasierern.

Wieder die gut hörbare – die „Verkäufer“ standen 50cm neben uns – Unterhaltung über vorzüge und Wünsche und wieder keine Reaktion von den Angestellten, nein, sie unterhielten sich einfach weiter.

Es wäre in beiden Fällen ein leichtes gewesen kurz nachzufragen, ob man den helfen könne und ob wir den zurecht kämen. Nicht aufdringlich, nicht penetrant, nicht alle 2 Minuten.

Vielleicht hätte man mir dann sogar was verkaufen können.

Aber so? Leider nicht!

Fazit: Fehlende Kaufkraft scheint ein Problem der Binnenkonjunktur zu sein – fehlende „Verkaufskraft“ eben so.

PS. Den Drucker habe ich mir jetzt nach etwas intensiverer Internet-Recherche bei Amazon bestellt. Die Artikelbeschreibung dort war deutlich gehaltvoller als alles was ich bei MediMax erleben durfte!

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2 Kommentare

  1. Ja, wie oft ich sowas schon erlebt habe…
    Dafür hatte ich heute bei Spar einen sehr motivierten jungen Mann, der den halben Laden auf den Kopf gestellt hat, um mir eine Flasche meines Wunsch-Orangensaftes zu organisieren!
    Dein Verhalten ist das einzig richtige, dort eben nicht zu kaufen! So mache ich das auch immer.

  2. Joana

    in Amerika ist das genau anders rum, da musst du dich echt vor „Verkaeufern“ retten, sonst kommst du unter einem Drucker nicht aus dem Laden wieder raus…die sind echt zu hilfsbereit!!!

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