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Gutes Sitzfleisch ist von Vorteil, wenn man sich „The Good Shepherd“ (dt. „Der gute Hirte“) anschauen möcht. Ganze 167 Minuten dauert dieses Werk von Rober de Niro und ich bin mir nicht sicher was ich von dem Film halten soll.

Der Film erzählt die Entstehungsgeschichte der CIA, beginnend mit dem 2. Weltkrieg bis zur missglückten Landung der USA in der Schweinebucht auf Kuba im Jahre 1961.

Beginnend im Jahre ’61 wird man Zeuge, wie ein von den USA unterstützes Landeunternehmen auf Kuba scheitert und begleitet fortan Edward Wilson (Matt Damon) bei seiner Suche nach der undichten Stelle, die zum Scheitern der Operation geführt hat und den USA eine empfindliche Niederlage im Kalten Krieg zugeführt hat.

In viele Rückblenden wird die Karriere und das Leben des Edward Wilson geschildert. Während seines Studiums der Literaturwissenschaften und Philosophie in Yale wird Edward Mitglied der Geheimorganisation „Skulls and Bones“, ein elitärer Zirkel, der seit Jahrzehnten durch seine Mitglieder die Geschicke der USA beinflusst.

Eine fantastische Karriere im Geheimen beginnt und führt Edward schliesslich nach England zur Zeit des zweiten Weltkriegs. Information und Desinformation sind fortan sein Leben.

Vertrauen, laut seinem Vater, der sich selbst tötete, die wichtigste Grundlage des Lebens wird für Edward immer unmöglicher.

Wer heute noch Freund war entpuppt sich als Feind und umgekehrt und Feinde werden konsequent aus dem Weg geräumt.

Über allem steht nur eins, die sog. Liebe zu den USA.

Durch dieses höhere Gut wird das gesamte Leben des Edward Wilson bestimmt. Seine Ehe geht in die Brüche, seine Jugendliebe muss er zweimal verlassen und selbst vor die Entscheidung gestellt seinen Sohn oder die USA zu retten, entscheidet er sich für die USA.

Hierbei wird auch schön gezeigt, wie sich die ganzen Geheimaktivitäten verselbstständigen und aus dem zunächst vorhandenen Patriotismus ein Allmachtsanspruch der CIA wird.

Wunderbar in diesem Zitat zusammengefasst:

Joseph Palmi: You know, we Italians have our families and the church, the Irish have the homeland, the Jews their tradition, the niggers their music. What do you guys have?
Edward Wilson: We have the United States of America. The rest of you are just visiting.

Insgesamt ist es ein sehr interessanter Film, den ich mir irgendwann noch mal auf deutsch ansehen werde. Mit entsprechendem historischen Wissen hat man so manchmal einen AHA-Effekt, aber Spannung kommt eigentlich zu keinem Zeitpunkt auf und aufgrund der entsätzlichen Länge quält man sich phasenweise echt.

Wertung

[rate 3.5]