Wer bestimmt eigentlich, wer sich Fan eines Vereins nennen darf? Sind es die Medien, der Verein oder doch der Fan selbst?

Wenn man die Medienberichten der letzten Wochen aufmerksam verfolgt hat, könnte man zu dem Schluss kommen, dass es die Medien sind. Wird dort doch in schöner Regelmäßigkeit von „Fans“ und sogennanten Fans gesprochen und geschrieben.

Besonders schlimm wurde es nach den Ereignissen rund um das Pokalspiel Borussia Dortmund – Dynamo Dresden. Randale, Böllerwürfe, Verletzte – Das volle Programm. Ein in Teilen kriminelles Verhalten, was da von Teilen der Dresdner Anhängerschaft an den Tag gelegt wurde. Richtig, Teilen der Anhängerschaft, als oder Fans von Dynamo Dresden.

Denn so schwer es manchem auch in den Kopf gehen mag, auch solche Menschen können zur Gruppe der Fans gehören. Bei wikipedia heißt es zum Thema Fan:

Ein Fan ist ein Mensch, der längerfristig eine leidenschaftliche Beziehung zu einem für ihn externen, öffentlichen, entweder personalen, kollektiven, gegenständlichen oder abstrakten Fanobjekt hat und in die emotionale Beziehung zu diesem Objekt Ressourcen wie Zeit und/oder Geld investiert.

Mit anderen Worten: Jeder, der etwas sehr toll findet, eine Beziehung dazu aufbaut und sich damit beschäftigt ist ein Fan… Womit also der Fan selbst sein Fan-Sein bestimmt.

Somit ergibt sich zwangsläufig eine sehr hetereogene Mischung in jedem Fanlager. Vielleicht sogar eine Art Querschnitt der Gesellschaft. Und so kann es nicht verwundern, dass viele unterschiedliche Menschen von sich sagen, dass sie Fan eines Vereins sind. Angestellte, Anzugträger, Arbeitslose, Familien, Rentner, Schüler, […] oder halt auch der gewaltätige Idiot.

Jeder kann Fan eines Vereins sein. Das heißt natürlich nicht, dass kriminelles Verhalten toleriert werden muss. Natürlich muss es sanktioniert werden, wie im normalen Leben auch.

Doch jemanden sein Fan-Sein absprechen geht einfach nicht.