Bin ich lebensmüde oder wagemutig oder gar fahrlässig? Wenn man den Berichten der letzten Tage glaube darf schon! Denn anscheinend sind Fußballstadien ein Hort der rohen Gewalt, wo man sich seiner Haut nicht sicher sein kann.
Und alles nur, weil die Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze ihren Jahresbericht veröffentlicht hat. Dort heißt es unter anderem:
Im Zusammenhang mit Spielen beider Bundesligen wurden 846 Personen verletzt, davon 243 Polizeibeamte, 259 Störer und 344 Unbeteiligte. Die Gesamtzahl der Verletzten stellt einen Höchststand der letzten 12 Jahre dar.
846 Verletzte, ohne Unfälle, im Rahmen der Spiele der 1. und 2. Bundesliga in der vergangenen Spielzeit. 846 Verletzte bei einer Gesamtzahl von rund 17,5 Millionen Zuschauern, die die 612 Spiele besucht haben.
Es wurden also ca. 0,05 Promille der Besucher (ich zähle jetzt etwas unsauber vielleicht auch Polizisten zu den Besuchernm, sie sind ja auch da…) einer Veranstaltungsreihe verletzt. Wobei auch ein Einsatz von Pfefferspray, wie er beim Spiel Hannover – Bayern vorkam, schon zu 36 leicht Verletzten fühen kann und in die Statistik einfließt.
Aber zurück zu den 0,05 Promille, welche ich als verschwindent geringe Quote ansehe, was nicht heißen soll, dass 846 Verletzte wünschenswert wären. Eine Null muss auch hier das Ziel sein. Aber dieses geringe Maß an Gewalt findet man doch auch bei anderen größeren oder kleineren Veranstaltungen, wo viele Menschen zusammenkommen und wohlmöglich auch noch Alkohl trinken.
Schlägereien vor Discotheken oder auf Volksfesten (Oktoberfest…) hat es doch schon immer gegeben. Oder irre ich da? Und auch da gibt es leider Verletzte zu beklagen, aber niemand würde auf die Idee kommen, solche Orte und Veranstaltungen als Hort der Gewalt zu brandmarken.
Aber vielleicht war die Veröffentlichung der Zahlen auch nur ein gern genommener Anlass für diejenigen, die munter und undifferenziet Gewalt und Kriminalität in und um Stadien, Ausschreitungen, bengalische Lichter, Pyrotechnik und sogennante Fans miteinander zu einer Schreckensvision für die bundesdeutsche Gesellschaft vermixen.
Ich für meine Teil fühle mich auf dem Weg zum Stadion, im Stadion und auf dem Heimweg sehr sicher. Und das seit Jahren. sowohl bei Heim- als auch bei Auswärtsspielen. Bei Derbys und normalen Spielen. Aber vielleicht sehe ich das alles zu locker…
In diesem Sinne.
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